Verkehrssituation in Mackenzell – Eine kritische Betrachtung der Geschwindigkeitsüberwachung

In der jüngsten Stadtverordnetenversammlung brachte die SPD Hünfeld ein wichtiges Thema zur Sprache: die Verkehrssituation in der Nüster Straße in Mackenzell. Im Fokus stand dabei die Wirksamkeit einer digitalen Geschwindigkeitsanzeigetafel, die unweit der Hausnummer 24 in Richtung L3176 installiert wurde. Diese innovative Maßnahme zielte darauf ab, nicht nur die Geschwindigkeit zu kontrollieren, sondern auch aktiv zur Erhöhung der Verkehrssicherheit beizutragen. Der besondere Nutzen solcher Tafeln liegt darin, dass sie durch ihr Blinken den Gewöhnungseffekt minimieren, der bei herkömmlichen Verkehrsschildern oft eintritt, und Autofahrer zu einer bewussten Temporeduktion animieren.

Die Dringlichkeit des Themas wird besonders deutlich, wenn man das hohe Verkehrsaufkommen auf der Nüster Straße betrachtet, vor allem während des morgendlichen Berufsverkehrs. Hier ergibt sich ein erhebliches Gefahrenpotenzial, insbesondere für die Schulkinder der Grundschule Mackenzell. Angesichts dieser bedenklichen Situation hatte die SPD-Fraktion in der Vergangenheit einen konstruktiven Vorschlag eingebracht: An zwei besonders kritischen Abschnitten der Straße sollten Maßnahmen zur Verkehrsberuhigung ergriffen werden, ähnlich den Straßenschwellen, die sich in der Hünfelder Straße bewährt haben. Trotz der gewichtigen sicherheitsbezogenen Argumente für diesen Vorschlag zog die Fraktion ihn zurück, nachdem zugesichert wurde, die Sicherheit der Schulwege erneut zu prüfen und das Thema im Rahmen des Verkehrsentwicklungsplans grundsätzlich zu beraten.

In der Versammlung berichtete Bürgermeister Benjamin Tschesnok über die Ergebnisse der Geschwindigkeitsüberwachung. Überraschenderweise konnte er keine positiven oder negativen Auswirkungen der digitalen Anzeigetafel feststellen. Besonders bemerkenswert ist, dass die Möglichkeit, anonymisierte Daten wie Uhrzeit, Datum und tatsächlich gefahrene Geschwindigkeit zu erfassen und zu speichern, zwar genutzt, aber nicht ausgewertet wurde. Diese Tatsache wirft unweigerlich die Frage auf, auf welcher Grundlage die Schlussfolgerung gezogen wurde, dass keine Auswirkungen feststellbar seien.

Auf die Frage, ob Pläne für weitere digitale Geschwindigkeitsanzeigetafeln an besonders kritischen Stellen der Nüster Straße in Mackenzell bestehen, insbesondere entlang der Schulwege, gab es keine konkrete Antwort. Im Gegenteil: Die Stadtverwaltung vertritt mittlerweile die Ansicht, in Zukunft keine weiteren digitalen Anzeigetafeln mehr installieren zu wollen. Bürgermeister Tschesnok begründet dies mit dem angeblich fehlenden Mehrwert dieser Maßnahme. Gleichzeitig wurden mehrfach Geschwindigkeitskontrollen durch die Ordnungsbehörde durchgeführt, die ebenfalls keine signifikanten Verstöße ergaben.

Die SPD Hünfeld sieht diese Entwicklung mit großer Sorge. Wir sind nach wie vor davon überzeugt, dass das auffällige Blinken der digitalen Anzeigen den Gewöhnungseffekt, der bei Standardschildern häufig auftritt, deutlich reduziert und Fahrer zu einer bewussten Geschwindigkeitsanpassung motiviert. Dies ist besonders an Schulwegen und an Stellen, deren Gefährlichkeit nicht unmittelbar ersichtlich ist, von großer Bedeutung.

Unser Engagement für die Sicherheit aller Verkehrsteilnehmer, insbesondere unserer Kinder, bleibt ungebrochen. Wir werden weiterhin mit Nachdruck dafür eintreten, dass unsere Bedenken und konstruktiven Vorschläge in zukünftigen Verkehrsplanungen angemessen berücksichtigt werden. Die Verkehrssicherheit in Hünfeld und insbesondere in der Nüster Straße – Mackenzell muss weiterhin im Fokus der städtischen Bemühungen stehen.