SPD Hünfeld fordert aktive Lösungen gegen anhaltende Geruchsbelästigung im Nordend

In der jüngsten Bürgerversammlung wurde das wichtige Thema der Geruchsbelästigung im Hünfelder Nordend als vierter Punkt auf der Tagesordnung angesprochen. Viele Bürgerinnen und Bürgern leiden unter dieser Belästigung, die das Lüften der Wohnungen, das Trocknen von Wäsche im Freien und den Aufenthalt im Freien zu einer unangenehmen Erfahrung werden lässt. Die Stadt Hünfeld und Bürgermeister Herr Tschesnok sind sich des Problems bewusst und bestätigen, dass insbesondere während der Sommermonate unregelmäßige Geruchsbelästigungen in Hünfeld Nord auftreten.

Das Statement der Stadt Hünfeld und des Bürgermeisters Herrn Tschesnok lautet wie folgt:

Obwohl dieses Phänomen bereits seit einigen Jahren bekannt ist, bleibt die Ursache der Geruchsbelästigung unklar. Die Beschwerden, die von den Bürgerinnen und Bürgern eingereicht wurden, sind rar und stammen häufig von denselben Personen. Die Erfassung und Messung von Geruchsbelästigungen erweisen sich als schwierig, und die rechtlichen Rahmenbedingungen beschränken den Handlungsspielraum der Stadt ein. In Kooperation mit der zuständigen Immissionsschutzbehörde, dem RP Kassel, wurden diverse Maßnahmen ergriffen und Lösungsansätze gesucht. Die Stadt setzte Datenlogger zur Messung von Schwefelwasserstoff (H2S) über mehrere Wochen ein, allerdings ohne signifikante Ergebnisse.

Trotz erhöhter Messwerte in den Zeiträumen vom 25.03. bis 18.04.2023 und vom 16.08. bis 15.09.2023 gingen laut Stadt Hünfeld keine Beschwerden ein. Die entsprechenden Messdaten liegen der SPD Hünfeld nicht vor. Als nächste Maßnahme plant die Stadt die Entwicklung einer App zur Erfassung und Lokalisierung von Geruchsbelästigungen. Mit Hilfe einer Karte, die auf Meldungen bestimmter Personengruppen basiert, erhofft man sich, das Ausmaß und die Ursachen der Belästigung besser identifizieren zu können. Die Einführung der App ist für den Sommer 2024 geplant.

Wir, die SPD Hünfeld, verfolgen das Thema weiterhin mit großer Aufmerksamkeit. Die aktuellen Bemühungen betrachten wir kritisch und befürchten, dass es sich um eine Verzögerungstaktik handelt. Die Probleme mit Gerüchen bestehen bereits seit Jahren, und unsere wiederholten Anfragen an die Stadt sowie an das RP Kassel und Versuche, mit dem mutmaßlichen Verursacher ins Gespräch zu kommen, blieben erfolglos. Diese Vorgehensweise empfinden wir als wenig transparent und ineffektiv. Die Entwicklung und Nutzung einer App, die zudem Steuergelder verbraucht, muss kritisch hinterfragt werden, insbesondere im Hinblick auf die Zugänglichkeit für ältere Bürgerinnen und Bürger, die möglicherweise nicht mit modernen Technologien vertraut sind. Alternative Ansätze könnten Informationskampagnen sein, die sich an die breite Öffentlichkeit richten und verschiedene Möglichkeiten zur Meldung von Geruchsbelästigungen aufzeigen, einschließlich Telefonhotlines oder persönliche Sprechstunden, die auch weniger technikaffinen Personen entgegenkommen. Darüber hinaus gibt es Bedenken, dass sich Einwohnerinnen und Einwohner aus Angst vor Nachteilen scheuen, ihre Beobachtungen zu melden.

Es ist unser Ziel, die Lebensqualität der Bürgerinnen und Bürger zu schützen, ohne die lokale Wirtschaft und Arbeitsplätze zu gefährden. Die Verantwortung für die Ansiedlung und Überwachung von Unternehmen, die potenziell zur Geruchsbelästigung beitragen, liegt bei den zuständigen Behörden und der Stadt. Diese müssen sicherstellen, dass das Wohlbefinden der Bürgerinnen und Bürgern gewährleistet bleibt. Wir verpflichten uns, diese Angelegenheit weiterhin aufmerksam zu verfolgen und Lösungen zu unterstützen, die einen geruchsfreien Aufenthalt in Hünfeld Nord ermöglichen. Wir als SPD werden aktiv an Lösungen arbeiten.